Mitteldistanz - Bericht (von Michael)

Der erste Bericht von Michi (der nächste wird kürzer aber dafür mit Bildern, versprochen :-))

Aufgrund meiner bevorstehenden ersten Langdistanz in Roth im Juli habe ich mir zur Vorbereitung & zum Anschnuppern für meine erste Mitteldistanz den Wasserstadt Limmer Triathlon in Hannover ausgesucht. Das ganze habe ich mit einem 2-wöchigen Trainings- und Erholungsurlaub in Norddeutschland verbunden und der Wettkampf war der Abschluß des Urlaubs und quasi eine etwas verlängerte Extrem-Aktiv-Pause bei der Rückfahrt. :-)

Meine Erwartungshaltung war eigentlich gering, da ich von Februar - April (Erkältungen, Bronchitis, Lungenentzündung) nicht richtig trainieren konnte. Somit legte ich in den verbliebenen beiden Trainingsmonaten Januar + Mai den Fokus auf Radfahren/Laufen und vernachlässigte das Schwimmen fast komplett. Zum einen weil ich mir nicht vorstellen konnte das Kraulen in der kurzen Zeit noch wettkampftauglich (länger als 50m) zu erlernen, zum anderen weil ich keine Probleme mit dem Brustschwimmen, auch über einen längeren Zeitraum, habe.

Pünktlich um 11:45 ertönte für mich der Startschuss, bei 30 Grad und wolkenfreiem Himmel. Und erstmalig im Soli-Einteiler. :-) Da es im Norden in den letzten zwei Wochen sehr warm und sonnig war, heizte sich der Kanal auf deutlich über 20 Grad auf und ich entschied mich daher ohne Neopren zu starten. Das Schwimmen fühlte sich super an und ich konnte nach 41 Minuten relativ entspannt aus dem Wasser steigen.

Danach ging es auf einen 30km-Kurs der 3x zu fahren war. Ich peilte einen 30er Schnitt an, was mir bis Kilometer 50 auch sehr gut gelang, danach fingen leider die Probleme an :-( Mein Rücken fing an zu schmerzen und ich musste die Aeroposition verlassen, was sich gleich am Tempo bemerkbar machte. Bei Kilometer 80 spürte ich zusätzlich noch Schmerzen und ein Taubheitsgefühl im kleinen Zeh und ich drückte ab dann vorrangig mit dem anderen Bein, was meinen Schnitt noch weiter verringerte. Am Ende kam ich nach 3:06 Stunden in die Wechselzone zurück und humpelte zu den Laufschuhen.

Sowohl der Rücken, als auch mittlerweile der Brustkorb und der kleine Zeh schmerzten als ich die Wechselzone zum Laufen verließ. Rücken/Brustkorb kam mit Sicherheit vom fremden Bett, gemischt mit der (wahrscheinlich zu wenig trainierten) Aeroposition auf dem Rad. Ich versuchte zu laufen aber musste immer wieder stehen bleiben und den Rücken dehnen. Irgendwann habe ich eine sitzende Pause eingelegt, befreite mich von Schuh/Socke und sah eine leichte Schwellung. Den Laufschuh habe ich danach nur noch sehr locker zugeschnürrt, probierte es wieder mit langsamen Laufen und es wurde zeh-technisch endlich etwas besser. Es waren aber trotzdem weiterhin immer wieder kurze Pausen nötig um den Oberkörper zu dehnen bzw. ein Stück zu gehen was die Schmerzen erträglicher machte. Nach 2:46 Stunden kam ich letztendlich im Ziel an, durch eine Mischung aus Laufen, Gehen, Stehen und humpelnder Fortbewegung.

Fazit:
Schlußendlich war ich glücklich meine erste Mitteldistanz gefinisht zu haben, allerdings war ich ein bisschen enttäuscht, da ohne diese Probleme deutlich mehr drin gewesen wäre. Während des Radfahrens fühlte ich mich eigentlich fit genug um vielleicht unter 6 Stunden zu bleiben, verlor am Ende dadurch aber wahrscheinlich fast eine ganze Stunde an Zeit.

Aussicht:
Durch meine verpassten Trainingsmonate aufgrund der Krankheiten kam ich Ende April ins Grübeln, ob es nicht sinnvoller wäre, den Startplatz für meine erste Langdistanz wieder zurück zu geben. Ich wollte meine Entscheidung von der Mitteldistanz abhängig machen und wie das Training im Mai allgemein verlief. Training lief soweit gut und ohne weitere Infekte oder Störungen. Nachdem mir im Wettkampf auch "nur" die beschriebenen Probleme dazwischen kamen und ich eigentlich noch ausreichend Kraft/Ausdauer übrig hatte inkl. einem Puls der immer im Rahmen blieb, habe ich mich entschieden in Roth an der Startlinie zu stehen. Auch das Thema Verpflegung klappte einwandfrei und die sonnigen 30 Grad machten mir bei keiner Disziplin etwas aus.

Somit heißt es jetzt in den nächsten Wochen mehr für den Oberkörper zu tun und noch öfter die Aeroposition zu trainieren. Und eventuell versuche ich entweder die Radschuhe etwas lockerer zuzumachen bzw. mir neue Radschuhe zuzulegen.

Beurteilung Wettkampf:
Ein schöner, schneller und preisgünstiger Triathlon im kleineren Rahmen der großen Spaß gemacht hat. Es werden alle Strecken von Sprint- bis zur Langdistanz angeboten. Sehr schöne Radstrecke, ein bisschen welliger als Karlsfeld, aber vom Niveau her ähnlich. Viele Verpflegungsstationen und sehr nette Helfer. Gewöhnungsbedürftig für mich war, dass die Radstrecke nur halbseitig verkehrsfrei gehalten wurde und auch auf der Laufstrecke immer mit Spaziergängern oder Radfahrern zu rechnen war. Es gab aber überall viele Helfer und Ordner bzw. ein großes Polizeiaufgebot auf der Radstrecke, dass es dort eigentlich zu keinen größeren Problemen oder Gefährdungen kommen konnte.

Nachdem ein Zuschauer mit seinem Fahrrad ein wichtiges Kabel vom Zeiterfassungssystem für die einzelnen Splits irreparabel beschädigt hat, nachfolgend die detailierten Zeiten meiner Uhr:
Swim => 0:41
Bike => 3:06
Run => 2:46
T1 + T2 => je ca. 4-5 Minuten

Gesamtzeit: 06:43:19